Seit der Fotograf und Ästhet Mikkel Dahlstrøm im Jahr 2019 nach Kopenhagen gezogen ist, arbeitet er daran, seine Neubauwohnung im modernen Wolkenkratzer Sfinxen in ein heimeliges und charmantes Zuhause zu verwandeln, in dem er und sein Freund Frederik Ruhe und Entspannung finden können.
Der Stadtteil Islands Brygge in Kopenhagen ist in jeder Hinsicht ein Gebiet, das sich in rasanter Entwicklung befindet. Dieser Teil der dänischen Hauptstadt zeichnet sich durch seine vielen neu gebauten und von Architekten entworfenen Wohnanlagen aus, in denen das Konzept des "small living" besonders erfolgreich praktiziert wird. Als wir mit dem Aufzug in den zweiten Stock fahren, werden wir sofort von Mikkels einladendem Lächeln begrüßt, mit dem er uns hineinbittet. Die Wohnung im zweiten Stock ist klein, aber schon beim Betreten des Flurs umfängt uns eine angenehme visuelle Ruhe, begleitet vom Duft einer brennenden Duftkerze – und wir fühlen uns sofort wie zu Hause. Es besteht kein Zweifel daran, dass der 29-jährige Mikkel Dahlstrøm ein ausgesprochenes Talent für die Arbeit mit Design und Ästhetik besitzt, und dass er seine Zeit damit verbringt, schöne Wohnräume zu fotografieren, ist ebenfalls nicht zu übersehen.
Als wir Mikkel nach seinem Werdegang zur Fotografie fragen, erzählt er uns, dass er eigentlich einen Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Personalrecht gemacht hat. – Da es aber nicht sein Traum war, von 9 bis 17 Uhr in einem Büro zu sitzen, hat Mikkel diesen Abschluss nie genutzt: "Meine Karriere als Fotograf begann ganz zufällig. Ich habe zusammen mit meiner Freundin Julie Teilzeit in einem Einrichtungsgeschäft gearbeitet. Wir sprachen viel davon, mal was mit Wohnen und Inneneinrichtung machen zu wollen, und dann kam uns der Gedanke, dass wir beide bei uns zu Hause bereits Wohnreportagen hatten machen lassen. Deshalb überlegten wir uns, wie cool es sein könnte, solche Wohnreportagen selbst zu machen – und dies war der Startschuss“, erzählt Mikkel. Zu Beginn wirkten Mikkel und Julie als Stylisten, während ein gemeinsamer Freund als Fotograf tätig war. Doch als dieser Freund plötzlich anderweitig beschäftigt war, beschloss Mikkel, seine eigene Spiegelreflexkamera zu schnappen: „Ich habe YouTube-Videos angeschaut und viele Bücher gelesen, um mich mit dem Thema vertraut zu machen. Dann haben wir etwas Geld zusammengekratzt und in eine sehr teure Fotoausrüstung investiert, und dann war ich plötzlich Fotograf. Es war eine verrückte Zeit – denn nur ein halbes Jahr nach unserem Start waren wir an einem Punkt angelangt, an dem wir derart optimal ausgelastet waren, dass wir davon leben konnten.“
Neben seiner Arbeit als Fotograf ist Mikkel auch mit seinem Instagram-Kanal erfolgreich, auf dem er vor allem Fotos aus seiner eigenen Wohnung und Dinge, die ihn inspirieren, teilt. Aber auch wenn Mikkels Instagram-Profil eindeutig ein großer Teil von ihm ist, sieht er sich selbst nicht als Influencer. Mikkels Profil ist ein kuratierter Raum, in dem er Inspiration bietet und jene Ästhetik präsentiert, die in vielerlei Hinsicht sein Markenzeichen ist: "Mein Instagram ist sozusagen meine Herzensangelegenheit. Ich bin nicht so aktiv, wie ich gerne möchte, aber dies liegt auch daran, dass ich ein ausgesprochener Perfektionist bin. Ich warte lieber zwei Wochen, um ein Bild hochzuladen, als etwas zu posten, mit dem ich nicht 100%ig zufrieden bin. Auf die Frage, ob er Angst hat, negativ zur Perfektionskultur beizutragen, die oft auf Instagram zu finden ist, lächelt er und antwortet: "Ich glaube nicht, dass das, was ich poste, irgendwie forciert ist – denn so lebe ich ja wirklich. Aber selbstverständlich sieht man, dass ich Wert darauflege, wie Dinge aussehen. In dieser Hinsicht bin ich jedoch eher Fotograf als Influencer, also eher eine Marke als ein Verkaufsprofil. Aber dies ist meine Art zu kommunizieren: zu beeinflussen, indem ich inspiriere."
“Ich denke, der Schlüssel zum Wohnen auf kleinem Raum ist es, sehr gezielt auszuwählen.”
Für viele bedeutet das Leben in einer Großstadt, dass sie nur wenige Quadratmeter zur Verfügung haben, und Mikkels Wohnung ist ein schönes Beispiel dafür, wie man auf kleinem Raum ästhetisch ansprechend und funktional zugleich leben kann: "Ich denke, der Schlüssel zum Wohnen auf kleinem Raum ist es, sehr gezielt auszuwählen. Wenn etwas Neues hinzukommt, muss etwas anderes weichen. Das Zuhause muss funktionieren und praktisch sein – aber zugleich auch schön aussehen. Deshalb richte ich mich auch relativ minimalistisch ein, damit es immer einigermaßen aufgeräumt aussieht."
Bevor Mikkel nach Kopenhagen umgezogen ist, lebte er allein in einer älteren herrschaftlichen Altbauwohnung in Aalborg. Eine der Herausforderungen beim Umzug in einen Neubau bestand also darin, das heimelige Gefühl zu vermitteln, das seiner Meinung nach von den einzigartigen und originalen Details in älteren Wohnungen ausgeht. Aber mithilfe von hochwertigen Möbeln und kuratierten Farben hat Mikkel es geschafft, in der kleinen Wohnung einen ruhigen und charmanten Look zu schaffen. Die Wände sind in verschiedenen Erdtönen gestrichen, und überall in der Wohnung findet man taktile Elemente und organische Formen, die dazu beitragen, den cleanen, weißen Look zu brechen, der in Neubauten oft dominiert: „Alle Dinge, die wir besitzen, entsprechen meiner Auffassung von Ästhetik. Unsere Möbel sind klassisch, aber meist mit einem gewissen Edge. Ich liebe zum Beispiel unsere Vintage-Murano-Lampe in der schönen Bernsteinfarbe. Wenn ich etwas Neues kaufe, muss ich vorher Platz dafür schaffen, und ich lege großen Wert auf zeitloses Design." Über viele Jahre hat Mikkel in Designs investiert, die Qualität ausstrahlen: "Im Laufe der Zeit ist es für mich zu einem Grundsatz geworden, mein Geld nur für gutes Design auszugeben, das lange hält. – Ich bin mir unter anderem ziemlich sicher, dass unser speziell entworfener Esstisch in Marmor ewig halten wird und dafür liebe ihn gleich doppelt."
Als wir Mikkel fragen, wo er sich in der Wohnung am liebsten aufhält, zeigt Mikkel auf den Rico-Loungesessel in der Wohnküche. Als das Paar die Wohnküche einrichtete, schlug sein Freund vor, einen Sessel in die kleine Ecke zu stellen, was Mikkel erst ablehnte: "Mein erster Gedanke war, dass man keinen Sessel in der Küche haben kann – aber Frederik bestand darauf. Heute muss ich ehrlich gestehen, dass ich dort sehr oft sitze – fast zu jeder kleinen Pause im Alltag. Es ist einfach ein schöner Ort, um es sich gemütlich zu machen", findet Mikkel. Und selbst wenn man auf kleinem Raum lebt, ist Gemütlichkeit etwas, das man nach Mikkels Meinung bei der Inneneinrichtung immer berücksichtigen sollte – egal wie man wohnt: "Über viele Jahre habe ich das Thema Gemütlichkeit vergessen und mich nur darum gekümmert, dass alles möglichst schön ist. Aber heute weiß ich, dass mein Zuhause in erster Linie ein Ort sein muss, an dem ich mich entspannen und die Ruhe finden kann, die es mir ermöglicht, neue Ideen zu bekommen und mich immer wieder kreativ zu entfalten."
“Heute weiß ich, dass mein Zuhause in erster Linie ein Ort sein muss, an dem ich mich entspannen und die Ruhe finden kann, die es mir ermöglicht, neue Ideen zu bekommen und mich immer wieder kreativ zu entfalten”
